Methodenbeschreibung
Darum geht es
Die Jugendlichen sollen Fehler analysieren und verstehen, dass Fehler ein natürlicher und notwendiger Teil von Lernprozessen sind. Begreifen wir Fehler als Scheitern? Oder als Chance, es beim nächsten Mal anders/besser zu machen?
Für wen
Dauer
Material / Vorbereitung
Schreibutensilien, Kopiervorlage
Arbeitsform
Arbeit im Plenum, Partnerarbeit
Vorgehen
Einführung: Die Einführung beginnt mit einem Gespräch zum Thema »Aus Fehlern lernt man«: Welche Erfahrungen haben die Jugendlichen mit Fehlern gemacht? Wann haben sie gedacht, dass sie gescheitert sind? Wie haben sie sich gefühlt? Es können auch ein Zitat als Einstieg oder ein Fehlerbeispiel (s.u.) verwendet werden.
Sammelphase: Zu zweit sollen die Jugendlichen Beispiele für Fehler oder die Erfahrung, gescheitert zu sein, sammeln und aufschreiben. Es können Situationen sein, die sie selbst erlebt oder beobachtet haben oder von denen sie gehört haben. Hierfür kann die Kopiervorlage genutzt werden.
Analyse: Die Paare wählen ein Beispiel aus ihrer Liste aus und analysieren es. Warum ist passiert, was passiert ist? Welche Konsequenzen hatte es? Was kann daraus gelernt werden?
Präsentation: Die Tandems präsentieren ihre ausgewählte Situation und die daraus gezogenen Learnings vor der Gruppe.
Reflexion und Diskussion: Zum Abschluss folgt ein Gespräch dazu, wie Fehler oder Scheitern in Zukunft positiv genutzt werden können, um zu lernen und zu wachsen.
Varianten
Zitate für den Einstieg
- Aus Fehlern wird man klug.
- Aller Anfang ist schwer.
- Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
- Aufstehen, Krone richten, weitermachen.
- »Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat sich noch nie an etwas Neuem versucht.« (Albert Einstein, theoretischer Physiker, 1879–1955)
- »Misserfolg ist einfach eine neue Gelegenheit, dieses Mal intelligenter von vorne zu beginnen.« (Henry Ford, Gründer des Automobilherstellers Ford Motor Company, 1863–1947)
- »Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.« (Pippi Langstrumpf)
Berühmte Fehler mit positiver Wirkung
- Tipp-Ex: Bette Nesmith Graham erfand in den 1950er-Jahren eine Korrekturflüssigkeit für Schreibmaschinen, die Tippfehler in Briefen beseitigen konnte. Ihr Produkt wurde ein großer Erfolg und wird als Vorläufer von Tipp-Ex gesehen. Es ist damit aber nicht identisch.
- Kevlar: Die Chemikerin Stephanie Kwolek entwickelte 1965 versehentlich ein extrem starkes und leichtes Material namens Kevlar, als sie an neuen Materialien für Reifen forschte. Kevlar wird heute in einer Vielzahl von Produkten verwendet, zum Beispiel in Autos und Flugzeugen oder in schusssicheren Westen.
- Post-it-Notes: Der Forscher Spencer Ferguson Silver versuchte in den 1960er Jahren, einen starken Klebstoff zu entwickeln, erfand jedoch stattdessen einen schwachen Haftklebstoff, der sich leicht von glatten Oberflächen ablösen ließ. Jahre später erkannte sein Kollege Arthur Fry das Potenzial dieses Klebstoffs. Gemeinsam entwickelten sie die Post-it-Notes zu einem marktfähigen Produkt.
- Mikrowelle: Der Ingenieur Percy Spencer entdeckte 1945, dass Mikrowellenstrahlen eine Schokoladentafel in seiner Tasche schmolzen, als er mit einem Mikrowellengenerator experimentierte. Dies führte zur Entwicklung der Mikrowelle als Haushaltsgerät.
Geht zurück auf
Die Methode wurde erprobt und modifiziert in den Schülerakademien von Bildung & Begabung und ist Bestandteil des »Methodenkoffers zur Stärkung der Selbstkompetenz«.
Weitere Methoden des Themas »Haltung bitte: Dynamisches Selbstbild und Weiterentwicklung«
Hybrider Lernraum
Der »Methodenkoffer zur Stärkung der Selbstkompetenz« ist Teil des Hybriden Lernraums. Hier finden Sie für Ihre Arbeit in Schule oder an außerschulischen Lernorten Methoden, Informationen und Praxistipps aus Wissenschaft und Praxis – als Texte, Podcasts, Videos oder Workshops.
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