Das Angebot an Schulformen für die Sekundarstufen I und II in Nordrhein-Westfalen ist breit gefächert und begabungsgerecht ausgestaltet. Neben Haupt-, Real-, Sekundar-, Gesamt- und Förderschulen steht auch das Gymnasium zur Wahl, das seit dem Schuljahr 2019/20 in der Regel wieder neun Schuljahre umfasst. Daneben gibt es im Rahmen eines Schulversuches sechs Gemeinschaftsschulen.
Sekundarstufen I und II
Bei allen Unterschieden zwischen den Schulformen gibt es gemeinsame Grundprinzipien und Angebote. Hierzu gehören insbesondere die individuelle Förderung leistungsschwacher wie auch besonders begabter Kinder und Jugendlicher als zentrale Leitidee des Schulgesetzes in NRW. Hierzu gehören auch das Erlernen von Fremdsprachen, die Vorbereitung auf Ausbildung, Studium und Beruf und an vielen Schulen die Inklusion, die Integration, die freiwilligen oder verbindlichen Angebote am Nachmittag sowie die Einbindung der Eltern in die schulischen Prozesse.
Die gymnasiale Oberstufe an Gymnasien und Gesamtschulen setzt in der Sekundarstufe II die Bildungs- und Erziehungsarbeit der Sekundarstufe I fort und erweitert sie. Sie schließt mit der Abiturprüfung ab und führt zur Allgemeinen Hochschulreife. In der gymnasialen Oberstufe werden fachliche Schwerpunkte gesetzt und soziale sowie kognitive Kompetenzen erweitert. Neue Lernmethoden und Lernverfahren fördern wissenschaftsorientiertes Denken und Arbeiten und bereiten auf ein Studium oder eine Berufsausbildung vor.
Individuelle Förderung beginnt mit der Frühförderung von Beginn der Grundschule an und wird während der gesamten Schulzeit weitergeführt. Sie nimmt nicht nur die Vermittlung der Unterrichtsinhalte in den Blick, sondern schult auch fachübergreifende Fähigkeiten, wie selbstgesteuertes Lernen, Methoden- und Medienkompetenzen sowie soziale und interkulturelle Kompetenzen. Lehrerinnen und Lehrer berücksichtigen Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler sowie ihren sprachlichen und kulturellen Hintergrund. Sie erkennen ihren persönlichen Lernstil und fördern ihre Motivation.
Besonders begabte Schülerinnen und Schüler werden in NRW im Regelunterricht gefördert. Sie benötigen Freiräume, um ihre Potenziale entwickeln zu können. Dazu werden zum Beispiel das selbstständige Lernen und der Umgang mit Freiräumen durch Vermittlung verschiedener Arbeitsformen unterstützt. Die schulischen Angebote werden ergänzt durch zusätzliche Angebote wie Austauschprogramme, Schüleruniversitäten, die Teilnahme an Wettbewerben und Projekten im naturwissenschaftlichen Bereich. Häufig werden außerunterrichtliche Angebote in Kooperation mit außerschulischen Partnern, wie zum Beispiel Hochschulen, organisiert.
Diagnostische Verfahren, daraus resultierende Lernangebote sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote an Schulen tragen zudem dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler ihre Potenziale voll ausschöpfen können.
Ausführliche Informationen zu den Schulformen und Abschlüssen sowie zu fachlichen und überfachlichen Angeboten sind in den Online-Broschüren des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen zu finden. Links zu den Broschüren sind rechts unten in der Randspalte zu finden.
Interview mit dem Schulleiter des Landfermann-Gymnasiums Duisburg
Christof Haering, Schulleiter am Landfermann-Gymnasium Duisburg und Mitglied im Lenkungsausschuss LemaS, beantwortet Fragen zur Begabungs- und Begabtenförderung an seiner Schule. Das Gymnasium ist an der Initiative »Leistung macht Schule« (LemaS) beteiligt und Referenzschule im Netzwerk »Zukunftsschulen NRW«. Einige biografische Angaben zu Christof Haering finden Sie hier.
Bestandteil des Leitbilds des Landfermann-Gymnasiums ist der Satz »Interessen erkennen – Talente fördern«. Wie wird diese Idee umgesetzt?
Das lässt sich zunächst ganz konkret beschreiben. Es gibt außer bilingualen Klassen keine früh festlegenden Profile. Wir wollen den Kindern Zeit geben, ihre Begabungen zu finden und bieten im »sanften« Übergang wechselnde Neigungskurse aus allen fachlichen und überfachlichen Bereichen und mit der Landfermann-Stunde den Einstieg in den Prozess der Persönlichkeitsbildung am Landfermann.
Hier sind alle wesentlichen Aspekte des Leitbilds dargestellt.
Wie werden Sie dem Anspruch einer ganzheitlichen Förderung aller Schülerinnen und Schüler gerecht?
Zum Teil habe ich die Frage schon oben beantwortet. Programmatisch haben wir am Landfermann drei gleichberechtigt nebeneinanderstehende Ziele:
- Bei aller Individualität ist es von besonderer Bedeutung, gerade im Sinne einer zukunftsausgerichteten humanistischen Tradition, Schülerinnen und Schüler ganzheitlich in den Blick zu nehmen: Persönlichkeitsbildung als zentrales Ziel. Diese Persönlichkeitsbildung betrifft die Entfaltung individueller Möglichkeiten. Gleichzeitig wollen wir die Verantwortung für die Gemeinschaft, die Bedeutung von sozialem Engagement, Toleranz, klarer Haltung gegen Rassismus, Anerkennung von Vielfalt, Geschichte, Kultur und Sport, Politik und Wirtschaft fördern und Engagement herausfordern. Die Studien- und Berufsorientierung ist für uns ein Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung – das Kernziel bleibt: Werde der, der Du bist; werde die, die Du bist – im beschriebenen Sinn.
- Wir wollen Schülerinnen und Schüler individuell, mit allen ihren individuellen Anlagen, Begabungen, Handicaps, Stärken und Defiziten in den Blick nehmen, in jedem Unterricht, in der Förderung einer individuellen Bildungs- und Begabungskarriere (IBK) und als Teil unserer Gesellschaft, auch unserer Landfermann-Gemeinschaft. Kern unseres fachlichen und erzieherischen Handelns soll es sein, die Schülerinnen und Schüler und uns selbst früh in die Lage zu versetzen, zu ermessen, wo ihre Talente liegen und wo zusätzliche Förderung oder Herausforderungen gesucht werden sollten, um diese dann pragmatisch zu ermöglichen.
Dabei werden allen Schülerinnen und Schülern mit ihren Talenten, Begabungen, Handicaps und Interessen gleichermaßen Angebote gemacht. Das IBK-Konzept will also Schülerinnen und Schülern mit Hochbegabung, mit besonderen Begabungen, mit Handicaps aber auch den ganz normalen Schülerinnen und Schülern eigene Bildungswege an unserer Schule ermöglichen – dies allerdings begrenzt durch die pragmatisch darstellbaren Optionen und Kooperationen sowie personelle Ressourcen. Dies kann bedeuten, dass Schülerinnen und Schüler in einzelnen Fächern am Unterricht höherer Klassen oder außerunterrichtlichen Projekten zur Begabungsförderung teilnehmen oder auch in ihrer Klasse bleiben und nur ein Fach in einer unteren Jahrgangsstufe wiederholen, das die Versetzung gefährdet. Es kann auch bedeuten, dass sie sich nach Beratung mit der IBK-Koordination, Eltern und unseren ausgebildeten Lern-Coaches dazu entscheiden, mit 2 statt 4 Stunden Fachunterricht auszukommen, damit ihnen der Unterricht »nicht langweilig« wird und sie stattdessen zum Beispiel Musik machen oder selbstständig wettbewerbsorientiert arbeiten. - Die Lehrkraft-Schülerin/Schüler-Beziehung soll verbindlich und nachhaltig durch hohe Transparenz, Absprache von Inhalten, Vorgehen und Methodenstandards und durch aktive Zusammenarbeit in Fachlehrkraft-Jahrgangsstufenteams gefördert werden. Dem anerkannten australischen Bildungsforscher HATTIE folgend wollen wir systematisch, verbindlich und regelmäßig Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern über Lehrerfolg und Unterrichtskultur wahrnehmen und schließlich an einer Verbesserung von Unterrichtsqualität arbeiten. Dazu dienen die Landfermann-Stunden in den Stufen 5-7 und ab Stufe 8 bis zum Abitur regelmäßige Coaching-Gespräche der Lehrkräfte mit allen Schülerinnen und Schülern.
Das Landfermann-Gymnasium nimmt an der Bund-Länder-Initiative »Leistung macht Schule« teil. Mit welchem Ziel haben Sie sich zur Teilnahme beworben und welche Wirkung hat die Arbeit in dem Projekt?
Wir hoffen, im Bereich der nachhaltigen individuellen Bildungskarrierenförderung IBK besser zu werden. Mehr und bessere Diagnose, besserer Umgang mit Underachievern, mehr begabungsfördernde Angebote in allen Fächern, insbesondere in Mathematik – mehr gelebte, mehr selbstverständliche Begabungsförderung.
Was zeichnet Ihre Schule im Bereich der Begabungsförderung (über die Teilnahme im Projekt LemaS hinaus) besonders aus?
Die oben beschriebenen Konzepte einer durch Lehrkräfte betreuten individuellen Förderung gab es bei uns schon, so insbesondere das Coaching, eine nachhaltige Angstfreiheit als Voraussetzung für eine Kultur der Würdigung von Begabung, Drehtüroptionen nach oben und unten, Mehrsprachenmodelle, die Kooperation mit externen Partnern – und die Integration der Studien- und Berufsorientierung in unser Konzept der begleiteten Persönlichkeitsentwicklung, u.a. mit der Landfermann-Stunde und regelmäßigen Klassenleitungsgesprächen in allen Schuljahren.
Welche weiteren Angebote und Maßnahmen nutzen Ihre Schülerinnen und Schüler bei der Entfaltung ihrer Potenziale in besonderer Weise?
Sie nutzen vor allem die Mehrsprachenmodelle und unsere AG-Angebote für besonders begabte Kinder, in denen sie sich besonders verstanden und angeregt fühlen. Sie finden es gut, verlässliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zu haben, die sie verstehen – und die immer angesprochen werden können.
Viele wollen nicht auffallen, es werden aber auch Coaching-Angebote wahrgenommen – und es braucht immer wieder Unterstützung auch der Stufen- und Schulleitung.
Wie kann man besonders begabte Schülerinnen und Schüler (im Unterricht) erkennen?
Es kommen Kinder zu uns, die bereits in der Grundschule ihre besondere Begabung – und auch die Probleme damit – erkannt haben. Im Moment gilt bei uns noch, dass Eltern, Klassenleitung, Fachlehrerinnen und Fachlehrer aufgefordert sind, nachzufragen, wenn Schülerinnen und Schüler oft gelangweilt sind, sich unterfordert fühlen – das kann man aber, glaube ich, nur ganz am Anfang der Schullaufbahn bei uns machen – und man muss dann schnell Konsequenzen daraus ziehen, sonst resignieren Kinder schnell – und da sind wir noch nicht gut genug, da wollen wir noch lernen.
Bei erwartungswidrigen Leistungen einer Schülerin/eines Schülers spricht man von »Underachievement«. Wie diagnostizieren Sie diese Schülerinnen und Schüler? Und was tun Sie bei Verdacht auf Underachievement?
Auch hier kommt die Diagnose oft von den Eltern oder von außen. Wir suchen dann einzelne, wirklich individuelle Wege. Das dauert manchmal, andererseits darf man nicht zu lange warten, sonst droht ja auch ein Scheitern. Auf jeden Fall wollen wir einen Schulabschluss produzieren – und das gelingt immer besser.
Manchmal suchen wir auch eine externe spezialisierte Schule, die zu der Schülerin/dem Schüler vielleicht besser passt.
Für eine differenzierte schulische Begabungsförderung ist der fachliche Anspruch an pädagogischer Arbeit von Lehrkräften hoch. Wo finden Lehrkräfte qualifizierte Fortbildung und Unterstützung?
Es gibt mittlerweile doch viele Angebote in Nordrhein-Westfalen, auch wirklich gute und für Schule passende, unter anderem ja die Angebote der Begabungsforschung und Begabungsförderung in Münster. Allerdings sind diese Angebote zumeist sehr teuer, sodass - wenn überhaupt - nur einzelne Kolleginnen und Kollegen diese wahrnehmen. Ähnliches gilt für Ausbildungen in Coaching.
Nicht nur Lehrkräfte, auch Eltern und Schülerinnen und Schüler suchen Rat und Unterstützung bei ihren persönlichen Fragen zur Begabungsförderung. Wo finden sie professionelle Beratung? Welche Ansprechpartner und Anlaufstellen gibt es?
In Duisburg gibt es ein spezielles Duisburger Kompetenzzentrum für Begabungs- und Begabtenförderung, mit dem wir auch kooperieren. Und insgesamt gibt es in NRW, auch gerade im Ruhrgebiet wirklich viele, zum Teil spezialisierte, Stellen, Einrichtungen, Vereine und Ansprechpartner. Da hat sich in den letzten Jahren wirklich viel in NRW getan.
Und wie sieht die Förderung außerhalb der Schule aus? Welche Förderangebote und außerschulischen Lernorte sind für NRW charakteristisch? Welche Kooperationen haben sich für Ihre Schule bewährt?
Die Vernetzung mit den Bezirksregierungen und auch mit dem MSB, nicht zuletzt rund um das Netzwerk Zukunftsschulen und LemaS, die Kongresse, Fortbildungen, Kooperationen haben viel bewegt.
Für uns ist die Kooperation mit Universitäten, bei uns insbesondere mit der Universität Duisburg-Essen, wirklich wichtig und gut. Dazu gehören Talentscouts und Schulangebote. Auch private Anbieter, z.B. von Lernprojekten oder Werkstätten für besonders begabte Kinder, gibt es.
Aber es gibt nach wie vor zu wenig nachhaltige Normalität und Selbstverständlichkeit. Wir würden uns zum Beispiel wünschen, dass besonders begabte Kinder früher, schneller und nachhaltiger an die Uni könnten – und, dass in diesem Kontext auch Abiturregelungen flexibler wären.
Und es fehlen Angebote für Seiteneinsteiger-Kinder, gerade bei der Integration in Regellaufbahnen höherer Stufen.
Im Kontext der Debatte um die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern gewinnt das selbstregulierte Lernen im schulischen Kontext zunehmend an Relevanz. Welche Voraussetzungen und welche Strategien für selbstreguliertes Lernen sind aus Ihrer Sicht erforderlich?
Wenn Wissenschaft, Technik und Gesellschaft sich immer schneller weiterentwickeln, dann reicht Bildung als fixe Bildung schon lange nicht mehr für ein ganzes Berufsleben. Deswegen ist das selbst gesteuerte Lernen von immer größerer Bedeutung – und dieses selbst gesteuerte Lernen lebt von der Selbstmotivation. Es darf in der Schule nie zu langweilig sein, zu unterfordernd. Lob darf nie zu grundsätzlich kommen. Selbstbeobachtung und Selbstwirksamkeit müssen eingeübt, als etwas Gutes wahrgenommen und gefördert werden.
Dazu müssen Lehrkräfte noch viel genauer und anders auf jede einzelne Schülerin/jeden einzelnen Schüler schauen und viel regelmäßiger und besser beobachtend und begleitend. Die Lehrkraft ist gefordert als Beobachter, Organisator, Begleiter und soll individuell-kluge und Selbstwirksamkeit fördernde Impulse in zum Teil neuen Formen geben – und das ist sehr sehr schwierig und erfordert viel Veränderung.
Die Corona-Krise hat jetzt gezeigt, dass viele Schülerinnen und Schüler gut alleine arbeiten können, wenn sie angemessen individuell herausgefordert sind, und vor allem, wenn sie geeignete individuelle Rückmeldungen bekommen – aber auch diese sind nicht leicht und nicht mal eben gemacht. Und sichtbar wird auch, dass erfolgreiches Lernen für die allermeisten auch Leben und Begegnung in der Schule braucht – vielleicht nicht immer als Fachunterricht, aber für all das, was für ein erfolgreiches selbstreguliertes Lernen wichtig ist.
Herzlichen Dank, Herr Haering.
Talentschulen
Insgesamt 60 Schulen (45 allgemeinbildende Schulen mit Sekundarstufe I sowie 15 berufsbildende Schulen) nehmen am Schulversuch »Talentschulen« teil. An den teilnehmenden Schulen soll exemplarisch erprobt werden, wie die Entkoppelung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg an Schulstandorten mit besonderen Herausforderungen gelingen kann.
Mehr Informationen hierzu finden Sie unter Schulnetzwerke und Regionalnetzwerke.
Schulen mit Profil
In Nordrhein-Westfalen haben sich viele Schulen über die übliche Profilbildung hinaus besondere Schwerpunkte gesetzt, wie zum Beispiel im kulturellen, musikalischen, naturwissenschaftlichen, sprachlichen oder sportlichen Bereich. Im Folgenden finden sich Informationen zu den jeweiligen Ausrichtungen sowie zu einigen beispielhaften Schulen.
Verbundsystem Schule und Leistungssport - NRW Sportschulen, Partnerschulen des Leistungssports und Sportinternate
Wenn junge Talente im Nachwuchsleistungssport erfolgreich sein wollen, müssen sie ein umfangreiches Trainings- und Wettkampfprogramm absolvieren. Gleichzeitig ist es sehr wichtig für sie, eine gute schulische und berufliche Ausbildung abzuschließen. Dabei hilft ihnen das »Verbundsystem Schule und Leistungssport«.
In Nordrhein-Westfalen kooperieren Landesleistungsstützpunkte der Sportfachverbände mit den »NRW-Sportschulen« und den »Partnerschulen des Leistungssports«. Die Landesleistungsstützpunkte sorgen für eine gute sportliche Ausbildung, die Schulen für eine über den normalen Unterricht hinausgehende Betreuung, wie zum Beispiel Hilfe bei den Hausaufgaben oder Nacharbeiten von versäumtem Unterricht. Termine von Wettkämpfen und Trainingsmaßnahmen, Klassenarbeiten und Prüfungen werden abgesprochen. Zu diesem Verbundsystem gehört meist auch ein Teil- oder Vollinternat, in dem für die Verpflegung und Betreuung in der Freizeit gesorgt wird.
Die beteiligten Schulen werden mit zusätzlichen Stellen durch die Landesregierung unterstützt. Die eingesetzten Kräfte werden in den Bereichen der Hausaufgabenbetreuung, des Stütz- und Förderunterrichts, der Koordinierung sowie für zusätzlichen Sportunterricht eingesetzt.
Ausführliche Informationen zu Nachwuchsförderung und Schule im Verbundsystem »Schule und Leistungssport« in Nordrhein-Westfalen allgemein sowie zu den Schulen im Verbundsystem gibt es hier.
- Gesamtschule Berger Feld, Gelsenkirchen
Eliteschulen des Sports und Eliteschulen des Fußballs
Neben den staatlichen Auszeichnungen gibt es weitere Zertifizierungen des Deutschen Olympischen Sportbundes sowie des Deutschen Fußball-Bundes.
In Nordrhein-Westfalen wurden mit dem Prädikat des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) an fünf Standorten »Eliteschulen des Sports« ausgezeichnet:
Standort Bochum-Wattenscheid
- Maria-Sybilla-Merian Gesamtschule
- Märkische Schule, Gymnasium
- Pestalozzi-Realschule
- Städt. Hellweg Schule, Gymnasium
Standort Bonn
Standort Essen
Standort Leverkusen
Standort Winterberg
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat an neun Standorten in Nordrhein-Westfalen Schulen mit dem Prädikat »Eliteschulen des Fußballs« ausgezeichnet. Alle Kontaktdaten zu Schulen mit Sportprofil in Nordrhein-Westfalen sind hier auf der Seite der Landesregierung Nordrhein-Westfalen in der rechten Spalte zu finden. Alle Informationen zu den »Eliteschulen des Fußballs« gibt es auf der Website des Deutschen Fußball-Bundes.
MINT SCHULE NRW
»MINT SCHULE NRW« ist ein MINT-Zertifizierungsverfahren für Schulen der Sekundarstufe I, das von der Landesvereinigung der Unternehmensverbände NRW »unternehmer nrw« in Zusammenarbeit mit MINT-Experten aus Schulen, Unternehmen, Hochschulen und Ministerien entwickelt wurde. MINT SCHULE NRW steht unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Yvonne Gebauer.
Für eine Zertifizierung können sich alle Schulformen der Sekundarstufe I, die über eine vollständige Sekundarstufe I verfügen, bewerben. Ausgenommen sind Gymnasien. Über die Zertifizierung entscheidet eine ehrenamtlich tätige MINT-Jury, die unter anderem aus Vertreterinnen und Vertretern aus Schulen, Unternehmen, Hochschulen, Ministerien und Verbänden besteht.
Zertifizierte Schulen werden in das Exzellenz-Netzwerk »MINT SCHULE NRW« aufgenommen und profitieren von speziellen MINT-Förderangeboten wie MINT-Camps für Schülerinnen und Schüler, MINT-Lehrfortbildungen und dem landesweiten Netzwerk-Treffen »MINT-Tag NRW«. Das Siegel »MINT SCHULE NRW« ist drei Jahre lang gültig, danach werden die Schulen zur Rezertifizierung eingeladen.
Alle Informationen zur Bewerbung und zu den erforderlichen Qualitätsmerkmalen (Qualitätsrahmen »MINT SCHULE NRW«) sind hier zu finden. Allgemeine Informationen zu »MINT SCHULE NRW« sind hier abrufbar.
MINT-freundliche Schulen, Schwerpunkt NAWI
Die Auszeichnung »MINT-freundliche Schule« der Initiative MINT Zukunft schaffen! erhalten Schulen, die den Entwicklungsschwerpunkt auf eine nachhaltige Verbesserung des Unterrichts in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik legen. Es können sich Schulen aller Schulformen bewerben. Die »MINT-freundlichen Schulen« stehen unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz (KMK).
Eine Übersicht aller nordrhein-westfälischen Schulen mit gültigem Zertifikat gibt es auf dieser Website. Alle Informationen zur Initiative »MINT Zukunft schaffen!« gibt es hier.
Beispiele für »MINT-freundliche Schulen« bzw. mit einem Schwerpunkt auf Naturwissenschaften und Mathematik (NAWI):
- Gymnasium am Geroweiher, Mönchengladbach
- Gymnasium Petrinum, Recklinghausen
- Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium, Mönchengladbach
Schulen mit digitalem Bildungskonzept
Digitale Schule
Für ein vielfältiges Engagement in der Verwendung digitaler Medien wird die Auszeichnung »Digitale Schule« der Initiative MINT Zukunft schaffen! verliehen. Für die Auszeichnung können sich Schulen aller Schulformen bewerben. Informationen zur Bewerbung gibt es hier.
Smart School
Der Deutsche Digitalverband Bitkom zeichnet berufsbildende Schulen, die digitales Lernen und digitale Bildungsangebote nicht nur in der Theorie durchdenken, sondern auch beispielhaft in die Realität umsetzen, mit dem Zertifikat »Smart School« aus. Eine »Smart School« besteht aus den folgenden drei Säulen:
- Digitale Infrastruktur - hierzu gehören ein flächendeckendes WLAN, Smartboards, VR-Brillen, eine intelligente Schulverwaltung, mobile digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte.
- Pädagogisches Konzept bzw. Inhalte, die auf das digitale Lernen abgestimmt sind.
- Lehrerfortbildung
Informationen zum Konzept gibt es auf dieser Website. Alle Schulen im deutschen »Smart School-Netzwerk« sind hier zu finden.
Beispiel:
Schulen mit Musikzweig (mit musikalischem Schwerpunkt)
Schulen mit einem musikalischen Schwerpunkt (auch »Schulen mit Musikzweig«) zeichnen sich durch einen erweiterten Musikunterricht aus oder erteilen Instrumental- bzw. Gesangsunterricht aufgrund eines besonderen schulischen Engagements im breitgefächerten Bereich der Musikerziehung. Nähere Angaben zu den Angeboten gibt es bei den jeweiligen Schulen.
Beispiele:
Schulen mit kulturellem Schwerpunkt
Schulen in Nordrhein-Westfalen, die den künstlerisch-kulturellen Bereich zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit machen, werden von der Arbeitsstelle »Kulturelle Bildung NRW« beraten, begleitet und unterstützt. Die Arbeitsstelle »Kulturelle Bildung NRW« ist eine gemeinsame Einrichtung des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration NRW, des Ministeriums für Schule und Bildung NRW, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW, sowie der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW. Beispiele solcher »Kulturschulen« sind die folgenden Schulen:
- Ratsgymnasium Minden
- Abtei-Gymnasium Brauweiler, Pulheim-Brauweiler
- Gesamtschule Weierheide, Oberhausen
Weitere Beispiele finden sich auf der Website der Arbeitsstelle »Kulturelle Bildung NRW«.
Europaschulen NRW
Um den Zusatz »Europaschule« führen zu dürfen, müssen Schulen besondere Standards der interkulturellen Zusammenarbeit erfüllen. Nach einem Zertifizierungsvefahren werden geeignete Schulen durch die »Arbeitsgemeinschaft Europaschulen« (ARGEUS) im Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Gütesiegel für fünf Jahre zertifiziert. Wenn die Schulen die Kriterien weiterhin erfüllen, können sie nach diesem Zeitraum rezertifiziert werden.
Kriterien, Ablauf und Antrag sind hier zu finden. Alle Informationen zu Europaschulen in NRW gibt es auf dieser Website des Ministeriums.
Beispiele:
- Gymnasium Rheinkamp, Europaschule Moers, Düsseldorf
- Europaschule Dortmund, Städtische Gesamtschule, Dortmund
Eine Liste aller Europaschulen in Nordrhein-Westfalen ist hier zu finden.
UNESCO-Projektschulen
UNESCO-Projektschulen verankern in ihren Schulprofilen und Leitbildern wie auch im Schulalltag und der pädagogischen Arbeit die Ziele und Werte der UNESCO. Sie setzen sich damit für Frieden, Weltoffenheit und nachhaltige Entwicklung ein. Das Netzwerk ist Akteur und Impulsgeber zur Erreichung der Bildungsagenda 2030 in den Bereichen Global Citizenship Education und Bildung für nachhaltige Entwicklung. UNESCO-Projektschulen gibt es in 182 Ländern. Sie arbeiten in einem Netzwerk zusammen. In Deutschland gibt es verteilt auf alle Bundesländer rund 300 Schulen aller Schulformen.
Informationen zu den UNESCO-Projektschulen gibt es hier. Informationen zu UNESCO-Projektschulen in Nordrhein-Westfalen sind hier zu finden.
Beispiele:
Privatschulen mit Internat
Es gibt rund 50 Privatschulen mit Internaten in NRW. Jede Internatsschule verfolgt eine andere Ausrichtung und setzt andere Schwerpunkte und Ziele. Diese Website gibt einen Überblick über alle Internate in Nordrhein-Westfalen. Im Folgenden Internate mit Schwerpunkt (Hoch-)Begabtenförderung:
CJD Christophorusschule, Königswinter
Die CJD Christophorusschule Königswinter ist eine staatlich anerkannte, private Ersatzschule mit Internat. Träger ist das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands. Schule besteht aus einer Realschule und einem Gymnasium. Das CJD hat einen durchgehenden Zweig für hochbegabte Schüler, ein Kompetenzzentrum Hochbegabtenförderung und eine schulpsychologische Beratungsstelle.
Collegium Augustinianum Gaesdonck, Goch
Das Collegium Augustinianum Gaesdonck ist ein staatlich anerkanntes bischöfliches Gymnasium des Bistums Münster mit Internat für katholische Mädchen und Jungen. Es wird von einem Stiftungsvorstand geleitet, dem Weihbischof Rolf Lohmann aus Xanten vorsteht.
Collegium Johanneum, Schloss Loburg, Ostbevern
Das Internat Collegium Johanneum - Internat wird in privater Trägerschaft (Stiftung Collegium Johanneum, Bistum Münster) geführt.
Schloss Buldern, Dülmen
Schloss Buldern (Privatschulen Schloss Buldern GmbH) ist ein staatlich anerkanntes privates Gymnasium mit gymnasialer Oberstufe, Aufbaugymnasium, Tagesinternat sowie Internat.
Schloss Wittgenstein, Bad Laasphe
Schloss Wittgenstein ist eine Privatschule mit staatlich anerkanntem Gymnasium und Realschule mit Internat, Träger ist der Schulverein Wittgenstein e.V.
Sport- und Tanzinternat Essen,Essen
Das Sport- und Tanzinternat betreut junge Menschen im Alter zwischen 14 und 21 Jahren im Rahmen des Vollzeitinternats und bietet ihnen Trainingsmöglichkeiten für die Sportarten Schwimmen, Kanusport, Tennis, Basketball und Tanz.
Villa Wewersbusch GmbH, Velbert-Langenberg
Die Villa Wewersbusch ist eine staatlich anerkannte Privatschule mit angeschlossenem Internat. Träger ist die Villa Wewersbusch GmbH.
Praxisbeispiele Gesamtschulen und Gymnasien
Das Gymnasium der Stadt Alsdorf zeichnet sich aus durch seine dynamische Weiterentwicklung des Unterrichts nach der Dalton-Pädagogik und den Prinzipien von Freiheit in Gebundenheit, Verantwortung, Zusammenarbeit und Selbstständigkeit. Mehr
Die Schiller-Schule Bochum sieht die lernenden Menschen in ihrer individuellen Vielfalt und gibt ihnen den Raum, eine ganzheitliche Persönlichkeit zu entwickeln. Mehr
Basis des Schullebens an der Gesamtschule Gescher sind grundlegende Rechte, die für alle Beteiligten gelten und zu deren Einhaltung sich jede und jeder verpflichtet. Mehr
Als Kulturgymnasium NRW und als gebundenes Ganztagsgymnasium versteht sich das Ratsgymnasium Minden als Lern- und Lebensraum für seine Schülerschaft und das Kollegium. Mehr
Das Wilhelm-Hittorf-Gymnasium Münster hat es sich zur besonderen Aufgabe gemacht, seine Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer individuellen Begabungen zu fordern und zu fördern (Drehtürmodell und Forder-Förder-Projekt). Mehr
Die Schulen nehmen alle an der Umsetzung der Initiative Leistung macht Schule - LemaS teil.
Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW
Die Initiative »Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)«, wird seit dem Schuljahr 2012/13 schrittweise an allen allgemeinbildenden Schulen aller Schulformen ab Jahrgangsstufe 8 sowie an den Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen verbindlich umgesetzt.
Ziel der Landesinitiative ist es, allen Schülerinnen und Schülern schon frühzeitig bei der Beruflichen Orientierung, der Berufswahl, dem Erwerb von beruflichen Praxiserfahrungen und beim Eintritt in Ausbildung oder Studium zu unterstützen, ihnen damit einen möglichst guten Schulabschluss zu sichern und ihnen realistische Anschlussperspektiven für Berufsausbildung oder Studium zu eröffnen.
Bei der Umsetzung der Landesinitiative sind alle wichtigen Akteure einbezogen. Sie werden dabei von den Partnern im Ausbildungskonsens NRW unterstützt. Im Ausbildungskonsens NRW, das die Entwicklung und Umsetzung der Ausbildungspolitik in NRW begleitet, haben sich die Landesregierung, die Organisationen der Wirtschaft, die Gewerkschaften, die Arbeitsverwaltung und die Kommunen zusammengeschlossen. Die regionale Umsetzung erfolgt auf der Ebene der 16 IHK-Bezirke in Zusammenarbeit der zuständigen Partnerorganisationen.
Die Landesinitiative wird durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Bundesagentur für Arbeit (BA) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.
Ansprechpartnerin im Ministerium für Schule und Bildung ist Anja Esser, Referat 315, Mail.
Weitere Informationen gibt es im Bildungsportal des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen auf folgenden Seiten:
Präambel
Das Schulwesen in Nordrhein-Westfalen ist nach Schulstufen aufgebaut und in Schulformen gegliedert. Schulstufen sind die Primarstufe, die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II. Die Grundschule umfasst die Klassen 1 bis 4 und wird auch als Primarstufe bezeichnet. Sie wird von allen Kindern in Deutschland besucht und ist die gemeinsame Grundstufe des Bildungswesens. Nach der Grundschule können die Eltern für ihre Kinder aus einem Angebot verschiedener Schulformen der Sekundarstufe I (Klasse 5 bis 10) wählen. Die Sekundarstufe I umfasst an G9-Gymnasien, Sekundar-, Gesamt-, Real- und Hauptschulen die Klassen 5 bis 10, an Gymnasien mit G8-Bildungsgang die Klassen 5 bis 9.
Haben die Schülerinnen und Schüler die Sekundarstufe I abgeschlossen, besteht die Möglichkeit, dass sie an den Gymnasien und Gesamtschulen als allgemeinbildende Schulen den Weg zum Abitur (Sekundarstufe II) einschlagen und die gymnasiale Oberstufe besuchen. Das Abitur kann auch an berufsbildenden Schulen wie dem Berufskolleg oder an einem Weiterbildungskolleg erworben werden.
Die gymnasiale Oberstufe an Gymnasien und Gesamtschulen ist identisch und gliedert sich in eine einjährige Einführungsphase und eine zweijährige Qualifikationsphase. Sie schließt mit der Abiturprüfung ab, mit der die Schülerinnen und Schüler die allgemeine Hochschulreife erwerben.
Informationsbroschüren
Informationen für Eltern: Die Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen