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KI in der Schule – was ist pädagogisch sinnvoll?

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KI-Kompetenzen: sicher im Umgang

Künstliche Intelligenz ist längst im Alltag von Schülerinnen und Schüler angekommen – mit Übersetzungstools, Lern-Apps oder über Chatbots wie ChatGPT. In der Schule hingegen wird der Einsatz von KI noch kontrovers diskutiert: Zwischen Begeisterung über neue Möglichkeiten und Sorge um Kontrolle, Datenschutz oder pädagogische Verantwortung stellen sich viele Fragen. Wir haben mit Viola Geiger vom KI-Campus gesprochen.

Vier Fragen an Viola Geiger

Zwischen Begeisterung und Skepsis: Wo sehen Sie aktuell Chancen – aber auch Hürden – für Lehrkräfte bei der Integration von KI in ihren Unterricht?

Ich sehe beides: Digitale Tools können Lehrkräfte auf mehreren Ebenen entlasten. KI-gestützte Anwendungen helfen nicht nur bei der Materialerstellung, sondern auch bei der Planung von Unterrichtseinheiten und Stundenverläufen – inklusive differenzierter Aufgabenformate. So bleibt mehr Zeit für die pädagogische Arbeit. 

Gleichzeitig ist sicherlich bei vielen die Unsicherheit, nicht ausreichend über das Thema KI Bescheid zu wissen, eine große Hemmschwelle. Die wichtigste Botschaft: Lehrkräfte müssen keine KI-Expert:innen werden – aber sie sollten lernen, souverän mit KI umzugehen – nicht nur technisch, sondern auch didaktisch und ethisch. 

Wenn Sie von KI- Kompetenzen sprechen: Welche KI- Kompetenzen sollten Lehrkräfte denn konkret aufbauen?

Wir unterscheiden hier drei Ebenen, die für Lehrkräfte relevant sind: Erstens das Lernen über KI – also ein Grundverständnis davon, wie KI funktioniert, wo ihre Möglichkeiten und Grenzen liegen und wie sie Entscheidungen trifft. Zweitens das Lernen mit KI – also eine Anwendungskompetenz etwa durch den Einsatz von Tools bei der Unterrichtsplanung oder zur individuellen Förderung. Und drittens das Lehren über KI – also die didaktische Kompetenz, KI-Themen für den Unterricht aufzubereiten und mit den Lernenden ethisch zu reflektieren. 

Wie kann ein erster Schritt konkret aussehen, damit sich Lehrkräfte sicher und kompetent im Umgang mit KI fühlen können?

Wichtig ist es, »einfach anzufangen« – erste Erfahrungen zu sammeln, sich mit Kolleg:innen auszutauschen und offen für Neues zu bleiben. KI ist längst kein Spezialthema mehr nur für Informatiker:innen, sondern betrifft alle Fächer. Ein erster Schritt kann sein, KI-basierte Tools zur Unterstützung der Unterrichtsvorbereitung auszuprobieren. Entscheidend ist die eigene Haltung: Wer sich als Lernbegleitung versteht, kann KI gemeinsam mit den Schüler:innen entdecken, ausprobieren und kritisch hinterfragen. Wichtig ist es, Raum für Fehler und gemeinsames Lernen zu öffnen. So wächst auch die eigene Sicherheit im Umgang mit KI.

Wie lassen sich KI-Tools im Unterricht so einsetzen, dass sie das Lernen fördern, aber trotzdem die Eigenleistung der Schüler:innen erhalten bleibt? 

KI sollte als Unterstützung genutzt werden – nicht als Ersatz für das eigene Denken. Schüler:innen nutzen KI-Tools ohnehin. Die Aufgabe im Unterricht ist daher, sie zu befähigen, KI-Ergebnisse kritisch zu prüfen, weiterzuentwickeln und einzuordnen. Eigenleistung zeigt sich zunehmend in der Reflexion: Wie ist ein Text oder Bild entstanden? Was ist plausibel, was nicht? Das eröffnet neue Lernchancen – etwa im Umgang mit Informationen oder bei der gemeinsamen Diskussion über KI im Unterricht.

Portrait farbig Viola Geiger

Viola Geiger

Portrait farbig Viola Geiger
© KI-Campus

Viola Geiger

Viola Geiger ist Content- und Communitymanagerin beim KI-Campus. Sie verantwortet die Lernangebotsentwicklung und die Netzwerkarbeit mit dem Schwerpunkt „KI in der Schule“. Sie studierte Mathematik und Kunst auf Lehramt an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Karls-Universität in Prag. Durch ihre Erfahrungen als Lehrerin und in der Erwachsenenbildung bringt sie eine praxisorientierte Perspektive auf schulisches und lebenslanges Lernen mit. Ihr Fokus liegt auf kreativen, innovativen Lernmethoden und digitalem Lernen.

Zum KI-Campus

Angebote des KI-Campus für Lehrkräfte

  • Schule macht KI: Als Einstieg geeignet. Zum Kurs.
  • KI-Explorables: Bietet praxisnahe Anwendungen. Zum Kurs.
  • Data Literacy: Für Grundschulen. Zum Kurs

In den Kursen finden sich zusätzlich Anregungen für den eigenen Unterricht wie Stundenabläufe, Arbeitsblätter oder interaktive Übungen. 

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