Ob sich Eltern von Grundschulkindern, die wegen der Schulschließungen in den letzten Wochen zu Hause unterrichtet wurden, stark belastet fühlen, hängt von der Unterstützung der Eltern durch die Schulen und ihren eigenen Ressourcen ab. Für stressfreies Homeschooling möchten Eltern durch die Schulen angeleitet und unterstützt werden – digitale Medien sind dazu nicht entscheidend. Dies ist das Fazit einer bundesweiten Onlinebefragung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, bei der vom 25. März bis 25. April 2020 knapp 4.000 Eltern von Grundschulkindern zu den Herausforderungen des Homeschoolings befragt wurden. Knapp ein Drittel der Eltern gab an, außer der Übersendung von Aufgaben keine weitere Unterstützung von den Schulen erhalten zu haben. Zwei Drittel der Eltern verfügten zumindest über die Kontaktdaten der Lehrkräfte und konnten im Zweifelsfall nachfragen. Weniger als 2 Prozent der Grundschulkinder nutzten synchrone Unterstützungsangebote wie Videochats, obgleich fast alle befragten Eltern über internetfähige Geräte verfügten. Die Befragungsergebnisse zeigen, so die wissenschaftliche Leiterin der Studie Prof. Porsch, dass Eltern die Herausforderungen von Homeschooling sehr unterschiedlich erlebt hätten: »Belastung, Angst, aber auch Begeisterung beim Homeschooling zeigte sich in allen Ausprägungen. War die Unterstützung der Schule gut und hatten die Eltern das Gefühl, den Kindern helfen zu können, wurde die Belastung als deutlich niedriger eingestuft, ganz unabhängig von den Rahmenbedingungen Zuhause.«