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Trainingsvideo »Lernerfolg fördern: mit richtigem Feedback«

Grafik zur Veranschaulichung des Bereiches Videos unseres Hybriden Lernraums. Ein Pfeil zeigt auf ein Notebook, auf dem ein Fenster zu erkennen ist, in welchem ein Video abgespielt wird. Das Notebook steht dabei vor einem Werkzeugkasten.

Trainingsvideo mit Vera Busse

Zusammenfassung des Videos

  • Feedback ist wichtig, um Kinder und Jugendliche zu motivieren, zu fördern und ihre Lernwege individuell zu gestalten.
  • Feedback muss richtig aufgebaut sein und zum richtigen Zeitpunkt gegeben werden, um wirksam zu sein.
  • Gutes Feedback setzt sich zusammen aus Feed up, Feed back und Feed forward.

Machen Sie sich bewusst:

  • Sie müssen Feedback nicht immer selbst geben: Peer-Feedback, Selbstevaluation per Fragebogen oder KI-basierte Rückmeldetools können die Lernenden ebenfalls unterstützen.
  • Unterschiedliche Zielgruppen benötigen unterschiedliches Feedback.

Feedback

Feedback ist eines der wirkungsvollsten Werkzeuge, mit dem Lehrkräfte den Lernprozess ihrer Schülerinnen und Schüler gezielt unterstützen können. Bildungsforscher John Hattie zählt Feedback sogar zu den zehn wichtigsten Faktoren für erfolgreiches Lernen. Doch damit Feedback seine volle Wirkung entfalten kann, muss es richtig eingesetzt werden. In diesem Trainingsvideo begleitet Sie Prof. Dr. Vera Busse auf dem Weg zu effektivem Feedback. Sie zeigt praxisnah, worauf es beim Geben von Rückmeldungen ankommt, und gibt Ihnen konkrete Tipps für den gezielten und erfolgreichen Einsatz im Unterricht.

Portrait Vera Busse

Prof. Dr. Vera Busse

Portrait Vera Busse

Prof. Dr. Vera Busse

Prof. Dr. Vera Busse ist Professorin für Mehrsprachigkeit und Bildung am Institut für Erziehungswissenschaft an der Universität Münster. Sie war mehrere Jahre als Lehrerin tätig, bevor sie an der Universität Oxford in England promovierte und danach an der Universität in Oldenburg in der Erziehungswissenschaft habilitierte. Vor ihrem Ruf nach Münster war sie Professorin für Pädagogische Professionalität im Kontext schulischer Heterogenität an der Universität Koblenz-Landau. Aktuell leitet sie das Projekt „WeLiKe Feedback“: Weiterbildung von Lehrkräften zur Förderung schriftsprachlicher Kompetenzen durch Feedback sowie verschiedene schulische Interventionsprojekte zur Förderung sprachlicher Kompetenzen. Sie ist Mitherausgeberin des Friedrich Jahresheft 2019 zum Thema Feedback.

Mehr über Prof. Dr. Vera Busse

Impuls: Feedback aufbauen

Drei Voraussetzungen für wirksames Feedback

Vielleicht haben Sie es selbst bereits erlebt: Feedback kann ein wirkungsvolles Instrument sein, um die Lernentwicklung Ihrer Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern. Dass Feedback eine zentrale Rolle für den Lernerfolg spielt, ist vielfach wissenschaftlich belegt. Studien zeigen jedoch, dass seine Wirksamkeit von drei entscheidenden Faktoren abhängt:

  • Der richtige Zeitpunkt: Feedback sollte möglichst zeitnah zum Lernprozess erfolgen.
  • Individuelle Voraussetzungen der Lernenden: Feedback muss auf den Lernstand und die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgestimmt sein.
  • Die Art der Rückmeldung: Wie Feedback formuliert und vermittelt wird, beeinflusst maßgeblich seine Wirkung.

Fazit: Nur wenn Feedback gezielt und bewusst eingesetzt wird, kann es den Lernprozess sinnvoll unterstützen. Wird es hingegen unpassend oder ungünstig gegeben, bleibt es nicht nur wirkungslos – es kann sogar die Lern- und Leistungsmotivation negativ beeinflussen.

So geht gutes Feedback

Gutes Feedback ist mehr als ein kurzer Kommentar – es ist eine gezielte Unterstützung im Lernprozess. Damit Feedback seine volle Wirkung entfalten kann, sollte es drei zentrale Informationen enthalten:

Die drei Elemente wirksamen Feedbacks

  • Feed up Worum geht es?
    Benennen Sie Lernziel und die Aufgabe klar.
    • Beispiel: »Schau mal, das Ziel ist, dass du in deinem Text jemanden überzeugst.«
  • Feed back Wo steht der Lernende?
    Beschreiben Sie den aktuellen Stand und die bisherigen Fortschritte.
    • Beispiel: »Prima, du hast schon einige Pro-Argumente eingefügt, aber es fehlen noch die Kontra-Argumente.«
  • Feed forward Wie geht es weiter?
    Geben Sie konkrete Hinweise, wie die Schülerin oder der Schüler sich verbessern kann.
    • Beispiel: »Schlag nochmal im Buch auf Seite 19 nach – da findest du weitere Infos, damit du hier weiterarbeiten kannst.«
Tabelle Feedback-Äußerung und Bewertung
© Vera Busse

Impuls: Feedback umsetzen

Tipps für gute Unterstützung

Feedbackbögen einsetzen

Strukturierte Vorlagen helfen, Feedback gezielt und differenziert zu geben – auch in der schriftlichen Form. Beispiele finden Sie im Downloadbereich.

Peers einbeziehen

Lassen Sie auch Schülerinnen und Schüler gegenseitig Feedback geben. Oft wirkt Rückmeldung von Gleichaltrigen besonders motivierend.

Künstliche Intelligenz (KI) nutzen

Tools wie ChatGPT, Fellofish (ehemals Fiete.AI) oder Peer bieten unterstützendes Feedback – zu Sprache, Aufbau und Inhalt. Schülerinnen und Schüler können Texte eigenständig verbessern und ihre Schreibkompetenz stärken. 

Unterschiedliches Feedback für unterschiedliche Lerngruppen

Nicht alle Lernenden profitieren gleichermaßen von derselben Art von Feedback.

Leistungsstarke Lernende profitieren in der Regel von zurückhaltendem Feedback. Dies kann in Form einer einfachen Bestätigung erfolgen („Du bist auf dem richtigen Weg“) oder durch Impulse zur Selbstregulation („Was könntest du als Nächstes tun?“). Besonders hilfreich sind offene Fragen, da sie die kognitive Herausforderung erhöhen, zum eigenständigen Denken anregen und Raum für eigene Lösungswege lassen.


Schwächere Lernende hingegen brauchen konkretere Unterstützung in Form von klarerem, explizitem Feedback. Ihnen helfen klare Erinnerungen an das Lernziel oder konkrete Handlungsanweisungen zum nächsten Lernschritt. Entscheidend ist, dass dieses Feedback zeitnah gegeben wird, damit sie ihr Vorgehen frühzeitig anpassen und aus Fehlern lernen können.

Tabelle differenziertes Feedback für leistungsstarke und schwächere Lernende
© Vera Busse

Jetzt loslegen: Erste Schritte 

  1. Reflektieren Sie Ihre Feedbackpraxis: Beinhaltet Ihr Feedback Feed up, Feed back und Feed forward?
  2. Erstellen Sie Feedbackbögen: Nutzen Sie diese zur Selbstüberprüfung durch die Lernenden oder für Peer-Feedback. Diese Feedbackbögen können Sie auch gemeinsam mit den Lernenden erstellen.
  3. Testen Sie KI-gestütztes Feedback: Integrieren Sie digitale Tools in Ihre Rückmeldestrategie und ermöglichen Sie Ihren Schülerinnen und Schüler mit KI-gestütztem Feedback zu arbeiten.
  4. Holen Sie selbst Feedback ein: Fragen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler und nutzen Sie diese Rückmeldungen für die Weiterentwicklung Ihres Unterrichts.

Zum Weiterlesen

  • Feedback; in Friedrich Jahresheft, Feb. 2019.
  • Vierbuchen, Marie-Christine und Bartels, Frederike: Feedback in der Unterrichtspraxis. Schülerinnen und Schüler beim Lernen wirksam unterstützen. Stuttgart, 2019.
  • Wisniewski, Benedikt und Zierer, Klaus: Visible Feedback. Ein Leitfaden für erfolgreiches Unterrichtsfeedback. Baltmannsweiler, 2018.
Grafik zur Veranschaulichung des Bereiches Literatur unseres Hybriden Lernraums. Ein Pfeil zeigt auf drei Buecher, die neben einem Werkzeugkasten stehen.

Downloads

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Hybrider Lernraum

Die Trainingsvideos sind Teil des Hybriden Lernraums. Hier finden Sie für Ihre Arbeit in Schule oder an außerschulischen Lernorten Informationen und Praxistipps aus Wissenschaft und Praxis – als Texte, Methoden, Podcasts, Videos oder Workshops.

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