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Berufskollegs

Pädagogisches Leitziel des Berufskollegs ist der Erwerb einer umfassenden beruflichen, gesellschaftlichen und personalen Handlungskompetenz und die Vorbereitung auf ein lebensbegleitendes Lernen. Dies soll den Absolventinnen und Absolventen ermöglichen, an zunehmend international geprägten Entwicklungen in Gesellschaft und Wirtschaft teilzunehmen und diese aktiv mitzugestalten.

Das Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen ist eine Schulform der Sekundarstufe II. Es ist mit den beruflichen Schulen in anderen Bundesländern vergleichbar. Das Berufskolleg vermittelt in einem differenzierten Unterrichtssystem in einfach- und doppeltqualifizierenden Bildungsgängen eine berufliche Qualifizierung (berufliche Kenntnisse, berufliche Weiterbildung und Berufsabschlüsse). Darüber hinaus können vom Hauptschulabschluss bis zur Allgemeinen Hochschulreife alle allgemeinbildenden Abschlüsse erworben bzw. nachgeholt werden.

Praxisbeispiel »Erich-Gutenberg-Berufskolleg«

Das Erich-Gutenberg-Berufskolleg (EGB) in städtischer Trägerschaft im Osten von Köln ist eine Schule mit kaufmännischer Ausrichtung, die aufgrund ihrer sozial-räumlich benachteiligten Lage und einer heterogenen Schülerschaft mit besonderen Herausforderungen konfrontiert ist.

Eine der profilbildenden Säulen des Erich-Gutenberg-Berufskollegs ist die Förderung von digitaler Kompetenz. Das EGB ist eine von 61 Schulen in Deutschland, die vom Deutschen Digitalverband Bitkom als »Smart School« ausgezeichnet wurde. Informationen zu »Smart Schools« gibt es hier im LänderSPECIAL unter »Schulen mit Profil«.

Bildung 4.0 wird am EGB mit dem Konzept »SmartSchoolEGB – digital« durch Schulprojekte und ein digitales Fortbildungskonzept für das Kollegium praktisch umgesetzt, das von der Schule selbst entwickelt wurde. Das Konzept »Fortbilden im digitalen Wandel« ist fünfstufig ausgerichtet. Im Mittelpunkt stehen Gruppen, die jeweils anders zusammengesetzt andere Gruppen fortbilden: Lehrkräfte schulen Lehrkräfte (Admin-Fortbildungen und Digitale Steuergruppe), Schülerinnen/Schüler und Lehrkräfte schulen Schülerinnen/Schüler und Lehrkräfte (eScouts-Projekt), Schülerinnen/Schüler schulen Schülerinnen/Schüler (P@P-Projekt) und Schülerinnen/Schüler und Lehrkräfte schulen Schülerinnen/Schüler, Lehrkräfte und Partner (my eWorld).

Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende dienen im Fortbildungskonzept als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und geben ihr digitales Know-how an andere Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler weiter. Sie entwickeln in ihrer neuen Rolle eigene pädagogische und soziale Kompetenzen und reflektieren zugleich die Rollen ihrer Lehrkräfte und Ausbilderinnen und Ausbilder. Der Ansatz der Peer-Education ist hier besonders hilfreich: Einerseits lernen junge Menschen lieber von Gleichaltrigen, andererseits können sie Gleichaltrige aufgrund eines ähnlichen Mediennutzungsverhaltens zielgruppenadäquat unterrichten.

Die erste Stufe des Fortbildungskonzeptes umfasst klassische Fortbildungen externer Anbieter. Sie werden in einem eigenen Kommunikationskanal gebündelt, um eine hohe Transparenz und einen schnellen Zugang für das Kollegium zu bieten. Die Stufen zwei bis fünf beinhalten interne Fortbildungen durch Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler oder Teams der Schule. Interne Fortbildungen können exakt an die Bedürfnisse des Kollegiums angepasst werden und sind schneller umsetzbar, ohne zu großen organisatorischen oder zeitlichen Vorlauf.

Das Konzept »my eWord« wurde im Januar 2016 erstellt und ist als Mischung von Vortragsreihe und Workshop für das Kollegium des EGB gedacht. Ziel der Fortbildungen ist es, das Kollegium näher an digitale Projekte heranzuführen, die Arbeitsbereiche Evaluation, Fortbildung und Unterrichtsentwicklung enger zu verzahnen, bestehende Ängste zu nehmen, einen Blick über den Tellerrand der digitalen Möglichkeiten zu gewähren, Ideen und Inspiration für die eigene Unterrichtsentwicklung zu fördern und die Akzeptanz und Transparenz der gemeinsamen Zusammenarbeit mit digitalen Medien und Plattformen zu verbessern. Die Konzeption und Ausführung der Workshops erfolgt durch ein heterogenes Team aus dem Kollegium, auch ergänzt mit Schülerinnen und Schüler. Themen-Module sind zum Beispiel »Big Data & Analytics«, »Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen«, »Mensch 4.0«, »Sprache & Digitalisierung« oder »Datensicherheit und Datenschutz«.

Auf dieser Website der Schule sind alle Workshop-Termine abrufbar. Ein Schaubild zu »my eWorld« ist in der Bildergalerie zu finden. »my eWorld« ist Preisträger des Wettbewerbs »Bildung in der digitalen Welt« der Universität Wuppertal 2019. Weitere Informationen zu »EGB-Digital« gibt es auf dieser Website .

Das Erich-Gutenberg-Berufskolleg Köln nimmt am Schulversuch »Talentschulen« des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen teil.

Talentschulen

Von den insgesamt 60 Schulen nehmen 15 berufsbildende Schulen am Schulversuch »Talentschulen« teil. An den teilnehmenden Schulen soll exemplarisch erprobt werden, wie die Entkoppelung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg an Schulstandorten mit besonderen Herausforderungen gelingen kann.

Mehr Informationen hierzu finden Sie im SPECIAL unter Schulnetzwerke und Regionalnetzwerke.

Kein Abschluss ohne Anschluss - Übergang Schule-Beruf in NRW

Die Initiative Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA), wird seit dem Schuljahr 2012/13 schrittweise an allen allgemeinbildenden Schulen aller Schulformen ab Jahrgangsstufe 8 sowie an den Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen verbindlich umgesetzt.

Ziel der Landesinitiative ist es, allen Schülerinnen und Schülern schon frühzeitig bei der Beruflichen Orientierung, der Berufswahl, dem Erwerb von beruflichen Praxiserfahrungen und beim Eintritt in Ausbildung oder Studium zu unterstützen, ihnen damit einen möglichst guten Schulabschluss zu sichern und ihnen realistische Anschlussperspektiven für Berufsausbildung oder Studium zu eröffnen.

Bei der Umsetzung der Landesinitiative sind alle wichtigen Akteure einbezogen. Sie werden dabei von den Partnern im Ausbildungskonsens NRW unterstützt. Im Ausbildungskonsens NRW, das die Entwicklung und Umsetzung der Ausbildungspolitik in NRW begleitet, haben sich die Landesregierung, die Organisationen der Wirtschaft, die Gewerkschaften, die Arbeitsverwaltung und die Kommunen zusammengeschlossen. Die regionale Umsetzung erfolgt auf der Ebene der 16 IHK-Bezirke in Zusammenarbeit der zuständigen Partnerorganisationen.

Die Landesinitiative wird durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Bundesagentur für Arbeit (BA) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

Ansprechpartnerin im Ministerium für Schule und Bildung ist Anja Esser, Referat 315, Mail.

Weitere Informationen gibt es im Bildungsportal des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen auf folgenden Seiten:

KAoA

Berufliche Orientierung des Landes Nordrhein-Westfalen

Präambel

Das Schulwesen in Nordrhein-Westfalen ist nach Schulstufen aufgebaut und in Schulformen gegliedert. Schulstufen sind die Primarstufe, die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II. Die Grundschule umfasst die Klassen 1 bis 4 und wird auch als Primarstufe bezeichnet. Sie wird von allen Kindern in Deutschland besucht und ist die gemeinsame Grundstufe des Bildungswesens. Nach der Grundschule können die Eltern für ihre Kinder aus einem Angebot verschiedener Schulformen der Sekundarstufe I (Klasse 5 bis 10) wählen. Die Sekundarstufe I umfasst an G9-Gymnasien, Sekundar-, Gesamt-, Real- und Hauptschulen die Klassen 5 bis 10, an Gymnasien mit G8-Bildungsgang die Klassen 5 bis 9.

Haben die Schülerinnen und Schüler die Sekundarstufe I abgeschlossen, besteht die Möglichkeit, dass sie an den Gymnasien und Gesamtschulen als allgemeinbildende Schulen den Weg zum Abitur (Sekundarstufe II) einschlagen und die gymnasiale Oberstufe besuchen. Das Abitur kann auch an berufsbildenden Schulen wie dem Berufskolleg oder an einem Weiterbildungskolleg erworben werden.

Die gymnasiale Oberstufe an Gymnasien und Gesamtschulen ist identisch und gliedert sich in eine einjährige Einführungsphase und eine zweijährige Qualifikationsphase. Sie schließt mit der Abiturprüfung ab, mit der die Schülerinnen und Schüler die allgemeine Hochschulreife erwerben.

Schulsystem

Schulformen

weiterführende informationen

Berufskolleg im Bildungsportal NRW

Broschüre: Das Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen - Bildungsgänge und Abschlüsse

Zugehörige Angebote