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In Baden-Württemberg bieten sich nach der Grundschule zahlreiche schulische Bildungswege. Dabei ist entscheidend, dass jeder Abschluss eine weitere Anschlussmöglichkeit bietet. Neben den allgemein bildenden Schulen stellen die beruflichen Schulen mit ihrem breit gefächerten Angebot einen überaus wichtigen Baustein für die Weiterqualifizierung dar.

Über die verschiedenen Bildungswege an den auf die Grundschule aufbauenden allgemein bildenden und beruflichen Schulen informiert die Broschüre »Bildungswege in Baden-Württemberg«, die wir Ihnen unter Downloads bereitstellen. Dort finden sich auch schulartspezifische Informationen zu den einzelnen weiterführenden Schularten.

Die einzelnen Schularten bieten den Schülerinnen und Schülern aufgrund ihrer schulartspezifischen Profilierungen mit Wahlbereich, Wahlpflichtbereich und/oder Profilfachbereich vielfältige Möglichkeiten, Schwerpunkte gemäß ihren Begabungen und Interessen zu setzen. Im Rahmen des pädagogischen Konzepts der jeweiligen Schule können Enrichment-Angebote stattfinden. Auch im Rahmen des Ganztags sowie durch die Teilnahme an Wettbewerben sind Vertiefungsmöglichkeiten in einzelnen Fachbereichen gegeben.

Landesgymnasium für Hochbegabte mit Internat in Schwäbisch Gmünd

Ein besonderes Angebot für hochbegabte Schülerinnen und Schüler stellt das Landesgymnasium für Hochbegabte Schwäbisch Gmünd (LGH) dar.

Das LGH ist eine Hochbegabtenschule mit Internat und Kompetenzzentrum. Es verfügt über eine spezielle pädagogische Konzeption mit enger Vernetzung von individueller Förderung und ganzheitlicher Persönlichkeitsentwicklung. Im Rahmen des Campusmodells leben und lernen Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 mit ihren Lehrkräften gemeinsam auf dem Campus. Von den Schülerinnen und Schülern gewählte Gymnasialmentoren beraten und begleiten die Schülerinnen und Schüler auf ihrer Lernkarriere durch regelmäßige Gespräche, zum Teil auch im Beisein der Eltern. Wohngruppenmentoren begleiten die persönliche Entwicklung ihrer Schüler im Internat. Der Bildungsplan wird am LGH schneller vermittelt (Akzeleration).

Akzeleration (Vermittlung der Lerninhalte in kürzerer Zeit) und Enrichment (Zusatzangebote zur Vertiefung und Erweiterung der Lerninhalte) bestimmen als grundlegende Prinzipien für eine spezifische Hochbegabtendidaktik den Unterricht. Durch die Zuordnung dieser Elemente zu verschiedenen Bereichen (mathematisch-naturwissenschaftlicher Bereich, sprachlicher Bereich, geistes- und gesellschaftswissenschaftlicher Bereich) werden unterschiedliche Begabungen gezielt gefördert.

Unter Downloads finden Sie einen Flyer des LGH mit allen wichtigen Informationen und Daten.

Hochbegabtenzüge an ausgewählten allgemeinbildenden Gymnasien

Hochbegabtenzüge an 15 Gymnasien

Ziel des Bildungssystems in Baden-Württemberg ist es, jedem Kind das zu ihm passende Bildungsangebot zu machen. Das gilt auch für hochbegabte Schülerinnen und Schüler. Daher gibt es an landesweit 15 Gymnasien, die sich durch hohe schulische Qualitätsstandards auszeichnen, Hochbegabtenzüge. Das Hans-Thoma-Gymnasium Lörrach arbeitet hier federführend mit dem Hebel-Gymnasium Lörrach zusammen. Die Standorte erfassen die geographischen Räume des Landes, sodass für fast jedes hochbegabte Kind in zumutbarer Entfernung ein seiner Begabung entsprechendes Angebot erreichbar ist.

Unterrichtskonzept

Alle Hochbegabtenzüge folgen einem gemeinsamen Strukturmodell. Die Inhalte und Kompetenzen des Bildungsplans werden dort schneller vermittelt, um Freiräume für ein erweitertes Unterrichtsangebot zu schaffen. Die Stundenzahl für die Schülerinnen und Schüler wird dadurch nicht erhöht.

Diese Zusatzangebote werden je nach Schulprofil und Schulcurriculum und in Selbstverantwortung der Schule vor Ort ausgestaltet. Dabei arbeiten die Schulen auch mit außerschulischen Partnern wie Hochschulen, Wirtschaft, Seminaren und Akademien zusammen.

Die Hochbegabtenzüge werden bis zum Beginn der Kursstufe geführt: Diese schließt mit dem Abitur und dem Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife ab. Schülerinnen und Schüler, die einen Hochbegabtenzug besucht haben, erhalten ein entsprechendes Zusatzzertifikat zum Abiturzeugnis.

Aufnahmeverfahren

Das Angebot der Hochbegabtenklassen wendet sich an hochbegabte Kinder und Jugendliche. Das Aufnahmeverfahren ist zweistufig. An eine Prüfung des Intelligenz-Quotienten (IQ) und des intellektuellen Profils an einer schulpsychologischen Beratungsstelle schließen sich für diejenigen Kinder, die den vorgegebenen IQ-Bereich erreicht haben, Auswahlgespräche an der Schule an. Die Entscheidung über die Aufnahme trifft die Schulleitung.

Anmeldung

Die Gymnasien teilen jährlich den Anmeldetermin für das Aufnahmeverfahren für einen Hochbegabtenzug mit. Das Aufnahmeverfahren für einen Hochbegabtenzug ist in der Regel bis zu den Terminen für die Anmeldung an weiterführenden Schularten abgeschlossen. Eltern, die ihr Kind für einen Hochbegabtenzug an einem der ausgewählten Gymnasien anmelden, erhalten eine Einladung zum Auswahlverfahren.

Beratung

Für alle Fragen im Zusammenhang mit Hochbegabung steht das Kompetenzzentrum für Hochbegabtenförderung Schwäbisch Gmünd am Landesgymnasium für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd zur Verfügung.

Den Flyer »Wissenswertes für Eltern – Hochbegabtenzüge an ausgewählten Gymnasien in Baden-Württemberg« mit weiteren Informationen finden Sie unter Downloads.

Schule und Leistungssport

Die »Eliteschulen des Sports«, Partnerschulen der Olympiastützpunkte und »Eliteschulen des Fußballs« ermöglichen besondere Lösungen zur Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport. Aktuell besuchen rund 700 Bundes- und Landeskaderathletinnen und -athleten diese Schulen, die für Sporttalente besondere pädagogische Maßnahmen wie beispielsweise die Durchführung von Schulzeitstreckungen für Athletinnen und Athleten mit Bundeskaderstatus oder Bundeskaderperspektive bereithalten. Die »Eliteschulen des Sports« und die Partnerschulen der Olympiastützpunkte erhalten jedes Schuljahr bedarfsgerecht Anrechnungsstunden für die pädagogische Betreuung dieser Athletinnen und Athleten.

Für weiterführende Informationen zum Thema Schule und Leistungssport können Sie sich per E-Mail an Steffen Elser, Referent für Schul- und Leistungssport im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, wenden.

Schülerinnen und Schüler, die eine finanzielle Unterstützung benötigen, können sich an die Stiftung OlympiaNachwuchs Baden-Württemberg wenden. Informationen zu dieser Unterstützung und zu weiteren Stipendien gibt es im LänderSPECIAL Baden-Württemberg unter Stipendien.

Folgende Schulen in Baden-Württemberg fördern sportlich besonders Begabte:

Zuständiger Olympiastützpunkt: Stuttgart

Zuständiger Olympiastützpunkt: Freiburg-Schwarzwald

Zuständiger Olympiastützpunkt: Metropolregion Rhein-Neckar

Servicepunkt Fechten (Bundesstützpunkt) am Standort Tauberbischofsheim

Musikgymnasien für musikalische Hochleistungen

In Baden-Württemberg gibt es an jedem der fünf Hochschulstandorte ein Musikgymnasium zur Förderung musikalisch besonders begabter Kinder und Jugendlicher ab der 5. Klasse bis zum Abitur. Voraussetzung für die Aufnahme an ein Musikgymnasium ist das Bestehen einer Aufnahmeprüfung. Die Schülerinnen und Schüler erhalten neben dem regulären Musikunterricht zusätzlichen Unterricht in besonderen Fächern und Bereichen der Musik. Das Kultusministerium stellt den Musikgymnasien hierfür eine zusätzliche Lehrkraft zur Verfügung.

Das Besondere dieser Schulen ist die enge Verzahnung von schulischem Unterricht und musikalischer Exzellenzförderung der Hochschulen für Musik sowie die Kooperation mit Musikschulen der jeweiligen Stadt bzw. Region. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler erhalten dadurch bei entsprechendem Berufswunsch die Möglichkeit, sich optimal auf ein späteres Musikstudium vorzubereiten.

In Baden-Württemberg gibt es diese fünf Gymnasien für musikalische Hochleistungen:

Profilschulen Sprachen, Naturwissenschaften, Musik, Kultur, Sport

An zahlreichen allgemeinbildenden Gymnasien im Land sind Sonderprofile eingerichtet, wie zum Beispiel sprachliche, naturwissenschaftliche, musikalische, künstlerische oder sportliche Profile. Informationen, an welchen Standorten welches Sonderprofil angeboten wird, stehen an den jeweils zuständigen Regierungspräsidien zur Verfügung.

31 Gymnasien in Baden-Württemberg bieten ein altsprachliches Profil an und damit die Möglichkeit, Griechisch als dritte Fremdsprache zu lernen und eine vertiefte humanistische Grundbildung zu erwerben.

Fester Bestandteil der Begabtenförderung sind außerdem die bilingualen Züge deutsch-englisch, deutsch-französisch und deutsch-italienisch. An etwa 100 allgemeinbildenden Gymnasien fördert das Land bilinguale Züge deutsch-englisch, die zum »Bilingualen Zertifikat« oder zum »Internationalen Abitur Baden-Württemberg« führen, mit zusätzlich zur Verfügung gestellten Mitteln. An 18 Gymnasien ist ein deutsch-französischer Zug eingerichtet, der zum deutschen Abitur und zum französischen Baccalauréat führt (»Abibac«). Außerdem unterhält das Land das Deutsch-Französische Gymnasium Freiburg, das einen Verbund mit Saarbrücken und Buc bildet und zum Deutsch-Französischen Abitur führt. An einem Gymnasium ist ein deutsch-italienischer Zug eingerichtet, der zum deutschen Abitur und zur italienischen Hochschulreife führt (AbiStat).

Das Kernfach Naturwissenschaft und Technik (NwT) ist ein Profilfach des naturwissenschaftlichen Profils. Es wird vierstündig in den Klassen 8 bis 10 unterrichtet und öffnet den Unterricht für technische Fragestellungen und praktische Aufgaben.

Durch den höheren Stundenanteil in der Wochenstundentafel der Klassen mit verstärktem Musikunterricht ist es möglich, in verschiedenen Bereichen des Faches besondere Schwerpunkte zu setzen. Der Musikunterricht an Schulen mit musikalischem Profil ist besonders handlungsorientiert und erfahrungsbezogen angelegt, da die Schülerinnen und Schüler neben Gesang, Improvisation, Tanz und Bewegung auch ihre instrumentalen Fähigkeiten und Fertigkeiten stärker einbringen können.

In Baden-Württemberg sind an bestimmten Schulen in allen Regierungsbezirken besondere Profilklassen im Fach Bildende Kunst eingerichtet. In den Kunstklassen wird bereits in den Klassen 5 bis 7 der Unterricht mit erhöhter Stundenzahl angeboten. In den Klassenstufen 8 bis 10 wird das Fach Kunst als vier-stündiges Profilfach gewählt.

Auch das Fach Sport wird an einigen Schulen schon in den Klassen 5 bis 7 in sogenannten »Sportklassen« mit erhöhter Stundenzahl angeboten.

Die Gemeinschaftsschulen haben die Möglichkeit, unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten ein schuleigenes Profil auszubilden. Das Profil kann sich auf Berufliche Orientierung, Sport, theaterpädagogische Inhalte und vieles mehr beziehen.

Weiterführende Informationen zu

Profilen an Gymnasien

Profilen an Gemeinschaftsschulen

Rechtliche Grundlagen

Überspringen in der weiterführenden Schule

Überspringen in der Sekundarstufe I des allgemeinbildenden Gymnasiums der Normalform oder in Aufbauform mit Internat, der Realschule und der Haupt-/Werkrealschule.

Die Versetzungsordnung Gymnasien lässt in § 5 in Ausnahmefällen das Überspringen einer Klasse zu: Im Einzelfall kann eine Schülerin oder ein Schüler der Klassen 5 bis 9, deren bzw. dessen Gesamtleistungen so überdurchschnittlich sind, dass ihr oder sein Verbleiben in der bisherigen Klasse pädagogisch nicht sinnvoll erscheint, auf Beschluss der Klassenkonferenz und mit Einverständnis der Erziehungsberechtigten zum Ende des ersten Schulhalbjahres in die nächsthöhere Klasse überwechseln oder zum Schuljahresende eine Klasse überspringen. An der Klassenkonferenz nehmen die Lehrerinnen und Lehrer der Kernfächer der Klasse, in die die Schülerin oder der Schüler übertreten soll, mit beratender Stimme teil.

Entsprechende Regelungen für die Klassenstufen 5 bis 8 der Realschulen und Haupt-/Werkrealschulen sind in der Realschulversetzungsverordnung § 12 sowie in der Werkrealschulverordnung § 7 getroffen.

Hochbegabtenzug

Um dem Auftrag des Schulgesetzes auch bei Hochbegabten zu entsprechen, hat Baden-Württemberg bereits im Schuljahr 2006/2007 Hochbegabtenklassen an öffentlichen Gymnasien eingerichtet.

Zielgruppe für diese eigenen Förderklassen für hochbegabte Schülerinnen und Schüler sind Kinder mit einem IQ-Wert von 130. Nach der Anmeldung an der Schule wird in der schulpsychologischen Beratungsstelle ein standardisierter Test durchgeführt, bei dem der IQ-Wert der Kinder ermittelt wird. Der Unterricht im Hochbegabtenzug folgt den Prinzipien von Akzeleration und Enrichment. Der Stoff des Bildungsplans wird schneller vermittelt, um zusätzliche Freiräume für ein erweitertes Unterrichtsangebot zu schaffen.

Hochschulzugangsberechtigung

Laut Gesetz über die Hochschulen in Baden-Württemberg können Schülerinnen und Schüler, die nach dem einvernehmlichen Urteil von Schule und Hochschule besondere Begabungen aufweisen, im Einzelfall berechtigt werden, an Lehrveranstaltungen teilzunehmen, Studien- und Prüfungsleistungen sowie entsprechende Leistungspunkte zu erwerben und einzelne Studienmodule zu absolvieren. Ihre erworbenen Studien- und Prüfungsleistungen werden bei einem späteren Studium anerkannt, wenn die fachliche Gleichwertigkeit gegeben ist: Landeshochschulgesetz – LHG, Teil 6, Abschnitt 2, § 64 .

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