Zum Hauptinhalt der Seite springen

Programm am 2. Mai 2023 – 15.00 bis 18.00 Uhr

Digitale Fachtagung »Raum für Talent«

15.00 UHR GRUSSWORT und ERÖFFNUNG

Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, Berlin

Prof. Dr. Elke Völmicke, Geschäftsführerin Bildung & Begabung, Bonn

15.10 UHR INTRO: LERNEN VON MORGEN – DIE SICHT DER SCHÜLER

Wie würden Jugendliche eigentlich selbst gerne lernen? Welche Ideen haben sie für ihre Lernorte, welche Themen sollten ihrer Meinung nach in ihren Bildungsraum einfließen und wo würden sie gerne mitgestalten? Das DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation hat im Wissenschaftsjahr 2022 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit dem Kommunikationsprojekt »enorM – Lernen von (ÜBER)Morgen« Fragen von Schülerinnen und Schülern zum Lernen in der Zukunft gesammelt und diese Fragen gemeinsam mit ihnen und Forschenden in verschiedenen Formaten bearbeitet. Mit Juliane Grünkorn und Melanie Verhovnik-Heinze sprechen wir über die Ergebnisse und werfen einen Blick auf das von den Jugendlichen mitentwickelte Online-Spiel.

  • Dr. Juliane Grünkorn, Leiterin des Referats Kommunikation beim DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main
  • Dr. Melanie Verhovnik-Heinze, Projektkoordinatorin von enorM beim DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main

15.30 UHR TALK: RAUM FÜR TALENT – EIN AUSBLICK

Fest steht: Die klassischen Konstellationen von Lehren und Lernen verändern sich. Neues Wissen vom Lernen zieht neue Anforderungen an Lernräume nach sich. Digitale Medien ermöglichen flexibles, zeit- und ortsunabhängiges Lernen. Gleichzeitig etablieren sich andere Bildungsorte neben Schule. Jugendliche suchen auf digitalen Plattformen nach Unterstützung für ihr Lernen. Wo positioniert sich Schule, wenn Bildungsräume neu definiert werden? Welche Chancen bieten sich im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen Veränderungen, digitaler Transformation und individuellem Entfaltungsraum? Und wie verändert sich die Zusammenarbeit aller Beteiligten in- und außerhalb von Schule, wenn Lernräume sich verändern? Julia Knopf, Christian Kühn, Mandana Sedighi und der Youtuber DorFuchs diskutieren über Bildungsräume der Zukunft, das Überdenken von Gewohnheiten und Arbeiten in Teams.

16.15 UHR PAUSE: BEWEGTE MEDITATION »PRÄSENZ IM RAUM«, VIRTUELLE RUNDGÄNGE DURCH INNOVATIVE LERNORTE, NETWORKING UND MEHR

Präsenz im Raum

Die eigene Präsenz ist ein wichtiges Instrument für alle, die mit anderen Menschen arbeiten. Christa Cocciole bietet Ihnen in der Pause mit einer »bewegten Meditation« an, sich auf Ihre körperliche Präsenz zu fokussieren. Sie gehen anschließend regeneriert und erfrischt in den zweiten Tagungsteil.

Virtuelle Rundgänge

Wir laden Sie ein, innovative Lernräume/-orte virtuell zu begehen und zu erfahren, wie »Raum für Talent« vor Ort aussehen kann.

16.45 UHR WAHLVORTRÄGE

16.45 bis 17.15 Uhr

VORTRAG 1: Den (Begabungs-)Raum gestalten

Prof. Dr. Christina Hansen, Professorin für Erziehungswissenschaft an der Universität Passau

Welche Lebens- und Lernräume begünstigen die Entfaltung von Begabungen? Gibt es räumliche Bedingungen, die hinderlich oder sogar schädlich sind für die kindliche Entwicklung und die Entfaltung von Begabungen? Welchen Beitrag können Lehrkräfte bei der Gestaltung eines begabungsfördernden Raums leisten? Werfen wir einen Blick ins Klassenzimmer: Die Anordnung von Stühlen und Tischen im Raum impliziert bereits die Rollen, die Lehrende und Lernende dort einnehmen. Ein Klassenraum ist daher über den physischen Raum hinaus immer auch ein sozialer Raum, der das Lernen mehr beeinflusst, als Lehrkräften häufig bewusst ist. Dabei ist Raum (und damit auch der Bildungsraum) nichts Starres, sondern veränderbar. Christina Hansen wirft in ihrem Vortrag einen Blick auf diese Zusammenhänge und wie solche Anordnungen, die die Entfaltung von Begabung möglicherweise behindern, aufgelöst werden können. Sie gibt den Teilnehmenden ein Instrumentarium an die Hand, um die Transformation von Schule vom »Lernraum« zum »Befähigungsraum« zu gestalten. Wie das gelingen kann, zeigt Christina Hansen anhand von konkreten Best-Practice-Beispielen.

VORTRAG 2: Raum für Kreativität

Prof. Dr. Tanja Gabriele Baudson, Professorin für Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an der Vinzenz Pallotti University, Vallendar

Kreativität als Schlüsselkompetenz steht intensiv im Fokus von Wirtschaft und Wissenschaft. In Schulen jedoch findet die Förderung von Kreativität – über Fächer wie Kunst oder Musik hinaus – meist nur zögerlich statt. Dabei ist Kreativität ein Potenzial, das erkannt und durch entsprechende Anregung unterstützt werden muss, um sich entfalten zu können. Kreativität in der Praxis zu fördern, ist jedoch nicht so einfach. Es braucht neben dem entsprechenden Bewusstsein und der Expertise auf Seiten der Lehrenden auch Zeit und Raum, damit die Jugendlichen kreatives Denken systematisch entwickeln können. Wie können Lernsettings aussehen, die genug Freiraum lassen für Kreativität – und zwar über alle Fächer hinweg? Tanja Gabriele Baudson nimmt sich in ihrem Vortrag des Themas Kreativität an und skizziert, wie Schulen zu »Kreativitätsorten« werden können.

VORTRAG 3: Erweiterung des Lernraums: formell – informell – virtuell

Prof. Dr. Frank Thissen, Professor für Mediendidaktik an der Hochschule der Medien, Stuttgart

Lernen im 21. Jahrhundert meint einen Unterricht, der die Verantwortung für das Lernen stärker auf die Schülerinnen und Schüler überträgt und ihnen ihr eigenes Tempo und ihren eigenen Modus ermöglicht. Einen Unterricht, in dem interdisziplinär und fächerübergreifend gearbeitet wird. Der Lernraum als sogenannter 3. Pädagoge spielt für die erforderlichen vielfältigen Lernmethodiken und -szenarien eine zunehmend bedeutsamere Rolle. So lassen sich flexible Lernsettings, die individuelles und projektorientiertes Lernen fördern sollen, in der Regel nicht in traditionellen Lernräumen realisieren. Der Vortrag von Frank Thissen macht auf die Möglichkeiten von innovativen Lernräumen an authentischen Beispielen aufmerksam und geht ein auf deren Erweiterungsmöglichkeiten in den virtuellen Raum.

VORTRAG 4: Ganztag: von der Bildungsstätte zum Erfahrungsraum

Adrian Krawczyk, Architekt, Behörde für Schule und Berufsbildung, Hamburg

Mit dem Ganztag ziehen neue Bedürfnisse in Schule ein. Es braucht andere Räume, die den Strukturen des Ganztags, den neu hinzukommenden Bildungsangeboten und multiprofessionellen Teams gerecht werden. Schnell zeigt sich, dass Ganztag kein »add on« ist, sondern der Schulstandort neu gedacht sein will. Am Anfang einer ganztägig gedachten und umgesetzten Schule steht die Frage nach der eigenen Haltung. Denn der Ganztag kann nur den Raum einnehmen, den ihm alle Beteiligten zugestehen, sagt der Architekt Adrian Krawczyk. Im Vortrag spricht er darüber, wie Lern- und Raumkonzepte zusammengedacht werden können. Schule im Ganztag kann dann zu einem Erfahrungsraum werden mit vielfältigen Angeboten, unterschiedlichen Lernsettings und neuen Gestaltungsmöglichkeiten.

VORTRAG 5: Schule als Lernort für alle

Jeanne Lengersdorf, M.Ed., Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Berufliche Lehrerbildung der FH Münster

In der Ausgestaltung und Weiterentwicklung von Schule gewinnt der Raum immer mehr an Bedeutung. Ein Raum, das heißt nicht einfach nur, dass es vier Wände gibt, eine Tür, Fenster und Möbel. Wer »Schule als Lernort für alle« möchte, will mehr: Einen Lernraum mit einer Atmosphäre, in der sich alle entfalten können. In dem individuelles Lernen möglich wird und Spaß macht. Raum ist als zu gestaltende und auch als pädagogische Komponente, genau wie Inklusion, ein Prozess, der sich im Alltagshandeln stetig weiterentwickelt. Wie kann dieser Prozess gelingen, um Schule als Lernort für alle zu gestalten und zu nutzen? Inwiefern sind Lernende als auch Lehrende davon betroffen? Jeanne Lengersdorf betrachtet in ihrem Vortrag das Zusammenspiel von Raum und Pädagogik unter dem Leitgedanken der Inklusion und diskutiert zentrale Elemente inklusiver Lernsettings.

VORTRAG 6: Hybride Räume – Wie eine Kultur der Digitalität Bildung herausfordert und fördern kann

Prof. Dr. Inga Gryl, Professorin für Didaktik des Sachunterrichts an der Universität Duisburg-Essen

Digitalisierung besteht einerseits in technischen Innovationen – aber andererseits auch in umfassenden Veränderungen dahingehend, wie wir denken, fühlen, kommunizieren. Sinnlich-leibliches Erleben verbindet sich mit digitalen Medien zu hybriden Räumen, die neue Wirklichkeiten generieren. Diese Entwicklungen haben maßgeblichen Einfluss auf Bildungsprozesse. Die Kultur der Digitalität stellt nicht nur Anforderungen bezüglich neuer Kulturtechniken und macht Digitalisierung zum reflexiv zu erschließenden Bildungsgegenstand, sie eröffnet auch Möglichkeiten, Lernen anders zu gestalten, möglicherweise individueller. Im Zusammenspiel mit Algorithmen und Künstlicher Intelligenz wandeln sich dabei die Aufgaben und Rollen der menschlichen Bildungsakteurinnen und Bildungsakteure – dennoch bleiben sie essenziell. Der Vortrag von Inga Gryl hilft, zu neuen Lehr-Rollenbildern in digitalen, hybriden Lernräumen zu finden, um diese aktiv zu gestalten.

17.15 UHR PAUSE: VIRTUELLE RUNDGÄNGE DURCH INNOVATIVE LERNORTE, NETWORKING UND MEHR

17.30 UHR ABSCHLUSSVORTRAG: SCHULE ALS RESONANZRAUM

Wann gelingen Bildungsprozesse? Oder anders gefragt: Wie können Schulen zu Talententfaltungsorten werden? Zu Orten, an denen Lehrende und Lernende gerne zusammenkommen – die für inspirierendes Lernen und gegenseitige Wertschätzung stehen? Für den Soziologen Hartmut Rosa bedeutet Bildung nicht, Welt-Wissen zu erwerben oder sich selbst zu bilden, sondern es bedeutet, zur Welt in Beziehung zu treten. Dafür braucht es Schulen, die nicht Entfremdungszonen, sondern Resonanzräume sind. In seinem Vortrag greift Hartmut Rosa das Thema Resonanz auf und nimmt die ganze Schule, die Architektur, die Unterrichtskultur, die Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler in den Blick. Dabei geht es ihm nicht darum, Performanz und Kompetenz gegen Resonanz auszuspielen, sondern eine andere Sichtweise auf das Lehren und Lernen in Resonanzbeziehungen zu ermöglichen.

Prof. Dr. Hartmut Rosa, Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Direktor des Max-Weber-Kollegs, Erfurt

18.00 UHR VIRTUELLE LOUNGE mit COCKTAILS, KINO, KENNENLERNEN 

Wenn Sie mögen, kommen Sie mit in unsere Digitale Lounge für Gespräche, Musik, Cocktails und Kino.

19.00 UHR ENDE DES ERSTEN TAGES

Werfen Sie gerne auch einen Blick auf unseren zweiten Tagungstag.

Kontakt

Angela von Wietersheim

Inhaltliche Fragen

Angela.vonWietersheim@bildung-und-begabung.de +49 228 9591591

Nina Senger-Mertens

Organisatorische Fragen

Nina.Senger-Mertens@bildung-und-begabung.de +49 228 9591563
Fördererlogos "Hybride Fachtagung Raum für Talent"